Ölandstein

...mit der Tradition der Hanse

Die Firma Ölandsten AB fertigt Produkte aus Kalkstein, der auf der Insel Öland, Schweden gebrochen und unter dem Namen Ölandstein vertrieben wird.

Die Produkte aus Ölandstein sind auf den vorgesehenen Nutzungsbedarf abgestimmt.
Nach der Intensität der zu erwartenden Nutzung kann der Stein objektbezogen in einem entsprechenden Qualitätsstandard ausgewählt werden.
Ein Nutzungsbedarf kann seine Ursache haben: im Abriebverschleiß durch sehr starke Nutzung, in der Intensität der Pflege, in einer hohen Frostbelastung u.a.m.

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Der Qualitätsstandard ist durch die natürliche Eigenschaften, die der Stein vorgibt, geprägt.
Diese Eigenschaften können auch als ein "natürlicher Mangel" des Steines definiert werden.
Sie haben ihre Ursache in der Entstehung des Kalksteins und den damit verbundenen natürlichen Entwicklungen.
Kalkstein ist ein Ablagerungsgestein, das sich auf dem Meeresgrund abgelagert hat.

Im Laufe der Entstehung wurde der abgelagerte Kalk unter starkem Druck zusammengepresst und es entstand ein Grundgestein, bestehend aus mehr oder weniger festen horizontalen Lagern.
Durch Erdverschiebungen und durch differierende Erddrücke über hunderte Millionen Jahre entstanden so auch vertikale Risse und Adern in der Kalksteinbank.

Ölandstein "Extra High Quality"

Die Produkte, die nach dem Qualitätsstandard "Extra" gefertigt werden, sind aus Kernmaterial hergestellt, das sehr wenig dieser "natürlichen Mängel" aufweist.

Dieser Qualitätsstandard ist der höchste Standard und wird für z.B. Fassaden im Außenbereich mit einem sehr hohen Anspruch an die Sicherheit und an die langlebige Haltbarkeit des Steines verarbeitet.

Ölandstein "Business Quality"

Die Produkte, die nach dem Qualitätsstandard "Business" gefertigt werden, können einige kleine "natürliche Mängel" aufweisen.
Über den horizontalen Lagern des Steines ist eine mittlere Schicht von ca. 5mm festen Gesteins unter der Ansichtsfläche, so dass diese Lager nicht in der Ansichtsfläche sichtbar werden.
Feste, geschlossene vertikale Adern sind zulässig.

Dieser Qualitätsstandard ist geeignet für Fußböden mit einer starken Nutzung, die mittels Maschineneinsatz gereinigt werden:
öffentliche Gebäude, Bahnhöfe, Flughäfen, Bürogebäude, Schulen;
Krankenhäuser, Hotels u.a. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit ist die Verarbeitung zu Fensterbänken.

Ölandstein "high" in Gebäuden mit einer hohen Nutzung hat eine Lebensdauer von über 50 Jahren, vorausgesetzt ist eine fachgerechte Verlegung in einem hochwerten Verlegemörtel.
Auch die Pflege des Steines beeinflusst die Lebensdauer.
Es ist sehr wichtig, dass die Pflege der Produkte mit einem geeigneten Pflegemittel durchgeführt wird, natürliche "grüne Seife" wird empfohlen.

Ölandstein "Private Quality"

Die Produkte, die nach dem Qualitätsstandard "Private" gefertigt werden, weisen "natürliche Mängel" auf.
So sind horizontale, weniger feste Lager zulässig, die bis an die Oberfläche des Produktes sichtbar werden können.
Über diesen Lagern ist eine mittlere Schicht von ca. 1mm festen Gesteins unter der Ansichtsfläche. Vertikale Stiche und Adern sind zulässig.

Der Qualitätsstandard "Standard" ist geeignet für eine Verwendung als Fußboden mit einer normalen Nutzung und mit einer manuellen Pflege, z.B. in einem Privathaus.

Alle Produkte, die mit dem Qualitätsstandard "Private" gefertigt werden, sind auf der Rückseite mit einem roten "V" gekennzeichnet, damit der Qualitätsstandard eindeutig identifiziert werden kann.
In privaten Haushalten hat der Öland eine Bestandsdauererwartung von bis zu 50 Jahren.

Fordern Sie unverbindlich unseren Informationsprospekt an oder begutachten Sie weitere Muster dieses vielseitigen Materials in unserem Beratungszentrum in der Travemünder Allee.

Ölandstein – Ein Rückblick

Der Kalkstein ist für die Inselbewohner der Insel Öland seit über 1000 Jahren ökonomisch und kulturell von Bedeutung.
Sie haben das Rohmaterial direkt unter ihren Füßen.
Dieser fossilienhaltige Naturstein stammt wie der Kalkstein der Nachbarinsel Gotland aus der unteren Silurschicht genauer dem Ordovizium bzw. auch bis zum Kambrium (450 - 520 Mil. Jahre).
Die Versteinerungen von Orthoceren, Lituites und Asaphus stammen aus der Zeit der Riffe des Kontinent Ameropa am Äquator.
Über die Jahrmillionen ist der Ölandstein pro 10.000 Jahr ca. 1mm gewachsen.

Aus dem öländischen Kalkfelsen kommt das Material für alles, was Öland seinen Charakter gibt, für vorgeschichtliche Burgen und Häuser, Steinkreuze und Gräber, Kirchen, Ställe, Brunnen und Steinmauern.
Die Bearbeitung des Kalksteins war eine lebenswichtige Einkommensquelle für die Inselbewohner, besonders im nördlichen Teil, wo in früheren Zeiten die Landwirtschaft alleine die Bevölkerung nicht ernähren konnte.

Früher war der Steinarbeiter Bauer und Steinmetz zugleich, außerdem besaß er oft einen Kalkbrennofen und einen Kutter, so dass er seine Ware selbst an ihren Bestimmungsort bringen konnte.
Ölandstein wurde schon im Mittelalter auf Schiffe geladen und in Ostseehäfen, z.B. in die Hansestadt Lübeck, und nach England verschifft.
Die Inselbewohner segelten lange Zeit – mit der Zustimmung des König – frei in fremde Häfen, ein Privileg, das später immer mehr eingeschränkt wurde.

Im 16. und 17. Jahrhundert hatte der öländische Kalkstein seine Blütezeit.
Da war die Nachfrage nach einem harten, rotbraun schillernden Kalkstein, wie er in Dälie, an der Spitze von Öland nördlich von Sandvik abgebaut wurde, besonders groß.
Der polierte Däliestein war ebenbürdig mit dem damals teurem Marmor und wurde deshalb von den schwedischen Königen sehr geschätzt.

Seine künstlerische Vollendung erhielt der Däliemarmor im Bildhauerdorf Dälie durch den Bildhauer des Königs.
Hier stellten deutsche, schwedische und flämische Steinmetzen Seite an Seite Taufbecken, Grabdenkmale und bauliche Verzierungen für das königliche Schloss her, Mauersimse, Treppen, Brunnenhäuser und Portale.
Zu den Prachtwerken aus Däliestein gehört das Brunnenhaus für den Brunnen auf dem Schloss Kalmar, das 1579 - 81 von dem französischen Meister Roland Mochelin und seinen Gesellen gemeiselt wurde.

Abbau und Verkauf der Steine war schon immer die Arbeit der Männer, während die Frauen für das Zuhauen und Schleifen von Pflasterplatten zuständig waren, die lange Zeit zu den meisten nachgefragten Produkten gehörten. Pflasterplatten wurden auf sogenannten "skurvandringar" (Scheuerwanderungen) geschliffen.

Die Vorrichtung war einfach: ein drehbar gelagerter Pfahl wurde in der Erde verankert und mit einem Querbalken versehen.
An den Enden des Querbalken waren große Mühlsteine befestigt.
Die Frauen legten einen Ring aus zugehauenen Steinen auf dem Boden aus und mit Hilfe von Ochsen oder Pferden wurde der Querbalken gedreht, so dass die Mühlsteine die Steine am Boden abscheuerten.
Mit Sand und Wasser wurde ein gutes Ergebnis erzieht, dennoch dauerte es bis zu einer Woche, um ca. hundert Steine zu bearbeiten.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts hatte der Seemann und Schiffsbauer O.P. Nilsson aus Källa auf Nordöland eine Idee – warum nicht mit Windkraft die Steine schleifen.
Er konstruierte eine Windmühle, bei der der Wind die Antriebskraft der Ochsen übernahm.

Am Anfang des 20. Jahrhunderts gab es über 50 solcher Windmühlen auf Öland.
Bis heute kann man die letzte dieser Konstruktionen in Jordhamn nördlich von Sandvik besichtigen.

Heute ist der Orthoceren-Kalkstein zu Ölands Landschaftsstein geworden.
Mehr als tausend Jahre wurde er als Baustein für Schlösser und Hütten verwendet und die Tradition wird weitergeführt – immer noch ist der Stein ein attraktives und gefragtes Baumaterial.